Bunt bemalte Teller aus dem grauen Watt
In der Sammlung des Rungholt-Museums von Hellmut und Rita Bahnsen befinden sich unzählige Keramikfunde. Bei denen des 17. Jh. handelt es sich größtenteils um malhornverzierte Irdenware mit der typischen orangenen Farbgebung und den in gelb, orange oder grün aufgetragenen Verzierungen. Zwischen diesem Typus fallen die, nur vereinzelt vorkommenden, Fragmente mit einer weiß-blauen Farbe deutlich auf.
Da zu dieser Wäre bislang keine genaueren Informationen über Herkunft und Datierung vorlagen, war der Fund eines weiteren Tellers im Frühjahr 2018 der Grund sich mit dieser Warenart näher zu beschäftigen. Hellmut Bahnsen führte zunächst die Vermutung an, dass diese Keramik spanisch-maurisch Ursprungs sein könnte, da die Dekormotive Ähnlichkeit mit der spanisch-maurischen Keramik des 14. Jh. aufweisen).
Bei der Suche nach Vergleichsstücken kirstallisierte sich jedoch recht schnell heraus, dass sich diese Vermutung jedoch nicht bestätigen lässt. Als erstes Ergebniss lies sich feststellen, dass es sich bei den untersuchten Fragmenten durchweg um niederländische Majolika aus dem 16. bis 17. Jh. handelt. Zu einzelnen Stücken liesen sich sogar identische Vergleichsfunde ausfindig machen die eine genaue zeitliche und örtliche Eingrenzung ermöglichen.
Die genauen Ergebnisse dieses Projektes sind 2020 zusammen mit einer geschichtlichen Einordnug, einer Beschreibung der Fundstellen und einem vollständigen Fundkatalog inkl. der Vergleichsfunde von Sigrid Carow und Peter M. Herschlein unter dem Titel „Farbenfrohe Teller aus dem grauen Watt – Majolika-verzierte Keramik aus der Zeit vor der Groten Mandränke 1634 aus dem Rungholt-Museum Bahnsen.“ vorgestellt worden.
Die Publikation ist erhältlich beim Husum Verlag: https://www.verlagsgruppe.de/produktdetails/product/bahnsen-hellmut-carow-sigrid-herschlein-peter-m-farbenfrohe-teller-aus-dem-grauen-watt.html